Vom 2. – 10. Juli fand dieses Jahr die Ideen-Expo §auf dem Messegelände in Hannover statt. Im Rahmen dieser Ideen Expo waren auch wir von der MHH vielfältig vertreten. Mit KollegInnen aus der Erwachsenen- und Kinderintensivpflege, ATAs, OTAs und einigen anderen Fachbereichen. Unser Leitungsteam hat sich mächtig ins Zeug gelegt und unter anderem je ein Kinderintensivbett und einen Inkubator, sowie einige Beatmungsgeräte, Perfusoren§, diverse Monitore und DinaMaps§ aufgestellt. Auch unser OP war praktisch dabei und durfte unseren BesucherInnen zeigen, was für Material am OP-Tisch gebraucht wird, wie Nähte gesetzt werden und so einiges mehr.

Am Montag, meinem ersten Tag vor Ort, habe ich erstmal eine ganze Zeit gebraucht, um mich in der riesigen Messehalle zurechtzufinden und mich auf diesen immensen Geräuschpegel einzustellen. Es waren einfach unglaublich viele Menschen da*.

Und auch wenn wir beruflich im Umfeld des Krankenhauses arbeiten – und uns fast täglich in irgendeiner Weise dort bewegen, so war ich doch wirklich überrumpelt von dem großen Angebot auf unserem Stand.

Den Vormittag war ich primär damit beschäftigt, fachlich wieder „warm zu laufen“, damit ich bloß keinen Quatsch erzähle und unseren InteressentInnen und BesucherInnen von spannenden Fakten berichten kann. Es ist nämlich oft viel Aufregendes los auf einer Station wie zum Beispiel der Frühchen-Intensivstation 69. Aber nachdem ich fast ein Jahr nicht mehr dort war, geht auch bei mir der ein oder andere Eindruck flöten.

Später am Tag haben mich noch ein Mitschüler und ein Kameramann darum gebeten, im Rahmen einer kleinen filmischen Tour über den Stand mitzuwirken und einige interessante Dinge zu unserem ausgestellten Inkubator sowie beistehenden Geräten, wie der Beatmungsmaschine, zu erzählen. Wer hätte gedacht, dass mich dieses kleine Debut vor der Kamera noch auf meine nächste große Aufgabe vorbereiten und einstimmen würde. Ich stand nämlich noch nie vor der Kamera. Fotos schießen fand ich schon immer recht unangenehm und habe deshalb auch nicht im Traum daran gedacht, einem professionellen Kamerateam des NDR für das Vorabendprogramm „Hallo Niedersachsen!“ ganz spontan ein Interview zu geben. Im Traum habe ich nicht daran gedacht! Vorher war sogar ein weiteres Fernsehteam am Stand angekündigt und ich bin absichtlich geflüchtet.

Tja, aber da saß ich nun auf dem Hocker und habe meine Kollegin aus Spaß meine Vitalzeichen messen lassen. Beim Blutdruck messen sollte sich bestmöglich nicht bewegt werden und man sollte auch nicht reden, damit die Ergebnisse nicht verfälscht werden. Und gerade in diesem Moment spricht mich die Frau des NDR an und fragt, ob ich ein Interview vor der Kamera geben möchte. Sie würden junge Menschen suchen, die sich für ihren Beruf begeistern und offen darüber berichten möchten. Die Pflege solle natürlich auf keinen Fall bei diesem Format fehlen. Ich – total perplex und nicht in der Lage zu reden – habe meine Augen soweit zur Seite verdreht, dass ich sie überhaupt halbwegs richtig angucken konnte und nur mit „mhhh“ und „ok“ geantwortet.

Keine fünf Minuten später war ich bereits verkabelt und eine recht beeindruckende Kamera wurde direkt auf Augenhöhe keine zwei Meter vor mir aufgestellt. Ich solle mir gar keine Sorgen machen, es sei keine Liveübertragung und überhaupt können sie in der Produktion noch schneiden und wir könnten mehrere Anläufe starten.

Nervös war ich trotzdem! Und zwar ganz schön nervös! Aber, vielen Dank an das super nette Team aus Journalistin und Kameramann. Die zwei haben es geschafft, genau die richtigen Fragen zu stellen und mir Mut zu machen. Sie haben viel gelacht und mir damit viel Zuspruch gegeben. Dass ich gerade erst vorhin für das hausinterne Format vor einer kleinen Kamera stand, und das auch zum allerersten Mal, hat sie verdutzt gucken lassen.

Alles in allem war es eine sehr, sehr coole, witzige Erfahrung ein richtig echtes Interview zu geben und ich hoffe sehr, dass ich damit so einige Menschen sowohl in ihren Wohnzimmern als auch auf der Ideen Expo erreichen konnte.

Der Donnerstag (also mein 2. Tag an unserem Stand) war, im Vergleich zum Beginn der Woche, super entspannt. Man hatte sich an das Getümmel und den Lärm der vielen Menschen gewöhnt. Ich kannte mich bereits vor Ort aus und tatsächlich hatten wir das Gefühl, dass zum Ende der Woche hin auch mehr ehrlich interessierte junge Menschen und ihre Familien an den Stand kamen. Von SchülerInnen der Abschlussklassen bis hin zu Familien mit kleinen Kindern, die vielleicht gerade so in der Grundschule sind, war eigentlich alles dabei. Ein paar Lehrende (viele Biologielehrende!!!) konnte ich sogar zu einer Challenge motivieren und sie haben sich – teilweise gegen ihre SchülerInnen – in unseren verschiedenen Pflege-Quiz gebattelt.

Abschließend kann ich nur sagen, dass die Ideen Expo einfach eine tolle Möglichkeit ist, sein berufliches Fachgebiet jungen, interessierten Menschen vorzustellen. Wir hatten die Chance, wahrhaftige Einblicke in unseren Beruf zu geben. Und ich muss gestehen, dass es mir dieses Jahr als Aussteller noch viel mehr Spaß gemacht hat, als zu meiner Schulzeit.

Hoffentlich konnten wir einige von euch dort draußen erreichen und für unseren tollen Job begeistern. Wenn ihr uns auf der Ideen Expo gesehen oder sogar besucht habt, würde ich mich sehr über einen Kommentar von euch freuen. Vielleicht hattet ihr ja genauso viel Freude oder es sind einige Fragen offengeblieben. Wenn ihr uns noch nicht persönlich kennt, dann scheut euch nicht, ebenfalls zu kommentieren und vor allem dran zu bleiben.

Hier wird sich noch viel tun und wir werden immer wieder spannende neue Einblicke geben.

Sucht ihr den Beitrag des NDR? Hier ist der Link direkt in die Mediathek.

*BesucherInnen insgesamt auf der Ideen Expo: ca. 450.000. Besucher am MHH-Stand: ca. 10.000

Credits Fotos: Eric Masur, MHH

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Joke Bertram
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